PIOTR DLUZNIEWSKI
Die erotischen Bildphantasien von Piotr Dluzniewski (*1952 Lodz/PL, lebt und arbeitet in Köln) spielen sich ab an geheimen Orten, losgelöst von Raum und Zeit. Seine Bilder sind Skizzen zu einem Bühnenstück für Erwachsene, denn alles ist Theater – frivoles Theater im Kopf, ein erregendes Spiel um Macht und Kontrolle. Prinzessinnen in Lack, Leder und hochhackigen Stiefeln spielen Episoden hinter dem „roten Vorhang”, ihre Requisiten sind Masken und Peitschen. Damen mit Engelsgesichtern und Augen aus tausendundeiner Nacht tragen statt Perlenketten Halsbänder aus kaltem Metall, jedoch mit derselben Selbstverständlichkeit. Neben madonnenhaften Wesen bestimmen zuweilen auch „böse Mütter” mit strengem Ausdruck den Plot. Eisenbeschlag wie Absatz sind in feiner Ausarbeitung wiedergegeben, die Frauen schauen selbstbewusst, forsch oder auch gleichgültig aus dem Bild. Im unmittelbaren Medium von Aquarell und Zeichnung bringt Dluzniewski aufs Papier, was er als parallele Traumwelt in sich trägt. Denn trotz ihrer malerischen Ausführung und sanften Farbgebung bewegen sich Dluzniewskis Spielarten der Erotik in einem tabuisierten Bereich der Gesellschaft.